Die Praxis der Zufluchtnahme ist das Herzstück des Buddhismus. Sie bedeutet, den Buddha als Lehrer und erleuchtetes Vorbild zu verehren. Der Akt der Zufluchtnahme ist ein symbolischer Ausdruck des Vertrauens und der Hingabe an die Lehren des Buddha.
Der Buddha wird als der Erwachte geehrt. Zuflucht zu nehmen bedeutet, den Buddha als spirituellen Lehrer und Vorbild anzuerkennen.
Grundhaltung
Wir anerkennen Buddhas Lehre als philosophische Grundlage und nehmen diese als Grundhaltung an. Es geht also nicht nur darum, während der täglichen Meditation an Buddhas Lehre zu glauben, sondern 24 Stunden am Tag nach dieser Lehre zu leben.
Orientierung
Indem man zum Buddha Zuflucht nimmt, sucht man Inspiration für den eigenen spirituellen Weg. Das bedeutet, sich an der Erfahrung des Buddha und seinem Weg zur Erleuchtung zu orientieren.
Vertrauen
Diese Praxis beinhaltet das Vertrauen in die grundlegenden Lehren des Buddha, wie die Vier Edlen Wahrheiten und den Achtfachen Pfad. Ohne dein Vertrauen ist seine Lehre unwirksam. Man vertraut darauf, dass die Lehren des Buddha den Weg zu tieferem Verständnis und innerem Frieden weisen.
Die Vier Edlen Wahrheiten sind das grundlegende Fundament der buddhistischen Lehre und wurden vom historischen Buddha Siddhartha Gautama verkündet. Sie legen den Fokus auf das Wesen des menschlichen Daseins und bieten einen Weg zur Überwindung des Leidens.
Hier sind die Vier Edlen Wahrheiten:
Die erste Edle Wahrheit erkennt an, dass das Leben von Natur aus von Leiden und Unzufriedenheit geprägt ist. Dieses Leiden kann körperlicher, emotionaler oder existenzieller Natur sein. Der Buddha forderte dazu auf, das Leiden zu verstehen. Wir werden aus Wehen geboren, unser erster Laut ist ein Schrei. Unser ganzes Leben sind wir auf Nahrung, Unterstützung und Liebe angewiesen. Wir müssen arbeiten, Rechnungen bezahlen, eine Menge Krankheiten, physische und psychische Schmerzen ertragen. Das alles ist Leiden. Buddha sagte: genug. Seine Lehren geben uns eine klare Anleitung, was wir tun können, um in diesem und in nächsten Leben nicht wieder leiden zu müssen.
Die zweite Edle Wahrheit erklärt, dass Leiden nicht einfach ignoriert werden kann. Das Leiden hat drei Ursachen, nämlich die 'Gier', das 'Verlangen' und die 'Anhaftung'. Wir dürfen unser Leiden nicht länger durch die rosa Brille der Naivität und Unwissenheit betrachten.
Es ist das Festhalten an vergänglichen Dingen, das uns leiden lässt, da sie sich ständig ändern. Erst wenn wir verstanden haben, dass alle materiellen Dinge vergänglich sind, unser Leben eingeschlossen, werden wir unser Leiden beenden können.
Die dritte Edle Wahrheit besagt, dass es möglich ist, das Leiden zu beenden, indem man die Ursache des Leidens, nämlich Gier, Verlangen und Anhaftung, überwindet oder aufgibt. Das Ziel ist die Erreichung von Nirvana, einem Zustand tiefer Befreiung und innerem Frieden.
Die vierte Edle Wahrheit weist auf den Achtfachen Pfad hin, der als der Weg zur Beendigung des Leidens betrachtet wird.
Der Achtfache Pfad:
Der Achtfache Pfad beinhaltet rechte Sicht, rechte Absicht, rechtes Handeln, rechten Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Konzentration, rechtes Sprechen und rechtes Denken.
Diese Anleitung Buddhas wird als praktischer Weg betrachtet, um das Leben so zu führen, dass man das Leiden überwindet und inneren Frieden erreicht. Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad bilden zusammen das zentrale Konzept des buddhistischen Verständnisses vom menschlichen Dasein und dem Weg zur Befreiung.
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